Hausnotruf – Kann Leben retten
Artikel vom 13.07.2025
Ein Hausnotruf kann im Notfall Leben retten und gibt sowohl Pflegebedürftigen als auch Angehörigen ein beruhigendes Gefühl von Sicherheit. In diesem Beitrag beantworten wir die häufigsten Fragen rund um das Thema Hausnotruf – von Voraussetzungen bis zur Antragstellung.
Was ist ein Hausnotruf und wofür wird er verwendet?
Ein Hausnotrufsystem ist ein technisches Hilfsmittel für Menschen, die im Alltag Unterstützung benötigen – besonders dann, wenn sie allein leben. Mit einem einfachen Knopfdruck auf einem Funksender wird im Notfall eine Verbindung zu einer 24-Stunden-Notrufzentrale hergestellt. Dort sitzen geschulte Mitarbeitende, die sofort die passenden Maßnahmen einleiten – etwa Angehörige, Pflegedienste oder den Rettungsdienst informieren.
Welche Voraussetzungen sollten erfüllt sein?
Voraussetzungen:
- Der Hausnotruf ist ein Pflegehilfsmittel – und kann bei der Krankenkasse beantragt werden
- Die Kosten für den Hausnotruf werden durch die Pflegekasse übernommen, sofern ein Pflegegrad besteht (ab Pflegegrad 1)
- Die pflegebedürftige Person muss allein leben bzw. längere Zeit am Tag allein sein
- Für den Hausnotruf muss ein normaler Telefonanschluss und eine freie Steckdose im Haus oder Wohnung des Betroffenen vorhanden sein
- Durch Betätigung des Hausnotrufs durch den Betroffenen wird sofort eine Verbindung zu einer Notrufzentrale sichergestellt
- Durch den Hausnotruf erhält der Betroffene mehr Unabhängigkeit und Sicherheit im Leben, des Weiteren werden die Angehörigen entlastet.
Wer kann einen Hausnotruf beantragen?
Ein Hausnotruf kann grundsätzlich von jeder Person beantragt werden, die:
- pflegebedürftig ist (mind. Pflegegrad 1),
- regelmäßig allein zu Hause ist, insbesondere tagsüber,
- und über einen Telefonanschluss sowie eine freie Steckdose in der Wohnung verfügt.
Wird der Hausnotruf von der Pflegekasse bezahlt?
Ja, der Hausnotruf gehört zu den von der Pflegeversicherung anerkannten Pflegehilfsmitteln. Die Kosten übernimmt die Pflegekasse, wenn:
- Ein Pflegegrad (ab Stufe 1) vorliegt
- Die genannten Voraussetzungen erfüllt sind
Wird der Antrag bewilligt, entstehen für die Betroffenen keine Kosten für das Basissystem des Hausnotrufs. Zusatzleistungen können allerdings kostenpflichtig sein.
Wie funktioniert ein Hausnotrufsystem technisch?
Das System besteht meist aus zwei Teilen:
- Basisstation: Sie wird an das Festnetz und eine Steckdose angeschlossen.
- Funkfinger oder Armband: Wird am Körper getragen (z. B. am Handgelenk oder Hals).
Im Notfall genügt ein Druck auf den Knopf, um über die Freisprechfunktion der Basisstation direkt mit der Notrufzentrale zu sprechen. Ist die betroffene Person nicht mehr ansprechbar, wird automatisch Hilfe organisiert – je nach hinterlegtem Hilfeplan.
Welche Vorteile bietet ein Hausnotruf im Alltag?
- Sicherheit rund um die Uhr
- Mehr Selbstständigkeit für Pflegebedürftige
- Entlastung für Angehörige
- Schnelle Hilfe bei Stürzen oder Notfällen
- Verlässliche Betreuung auch bei Demenz oder chronischen Erkrankungen
Gerade für alleinlebende Seniorinnen und Senioren kann ein Hausnotruf eine wichtige Lebenshilfe sein.
Welche Kosten fallen für den Hausnotruf an?
Wenn die Pflegekasse die Kosten übernimmt, ist der Grundtarif kostenlos. Dieser umfasst in der Regel:
- Die Basisstation
- Den Funkfinger bzw. Sender
- Die 24-Stunden-Notrufzentrale
Wie beantrage ich einen Hausnotruf bei der Pflegekasse?
Der Antrag ist unkompliziert:
- Anbieter auswählen
- Antrag gemeinsam ausfüllen – Oft übernimmt dies auch der Anbieter.
- Bei der Pflegekasse einreichen – mit Angabe des Pflegegrads.
- Entscheidung abwarten – In der Regel innerhalb weniger Wochen.
- Gerät wird installiert – und Sie erhalten eine Einweisung zur Nutzung.
Muss ich bei der Beantragung etwas beachten?
Wichtig ist, dass ein anerkannter Pflegegrad vorliegt und die pflegebedürftige Person allein lebt oder tagsüber über längere Zeit allein ist. Ein ärztliches Attest ist in der Regel nicht erforderlich, aber ein Nachweis des Pflegegrads schon.
Was passiert, wenn der Hausnotruf ausgelöst wird?
Im Notfall wird durch Knopfdruck sofort eine Verbindung zur Notrufzentrale hergestellt. Dort wird geprüft, ob ein persönliches Gespräch möglich ist. Ist dies nicht der Fall oder liegt ein Notfall vor, werden umgehend:
- Angehörige
- Pflegekräfte
- oder der Rettungsdienst
informiert – je nach individuell hinterlegtem Notfallplan.
Fazit: Für wen lohnt sich ein Hausnotruf besonders?
Ein Hausnotrufsystem ist ideal für:
- Senior*innen, die allein wohnen
- Menschen mit Einschränkungen in Mobilität oder Gesundheit
- Angehörige, die Entlastung und Sicherheit suchen
Es bietet nicht nur schnelle Hilfe im Notfall, sondern auch ein gutes Gefühl im Alltag – für Betroffene und ihre Familien.
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