Kathrin Reischmann: Unser Mädel mit der Glücksmütze

Kathrin Reischmann: Unser Mädel mit der Glücksmütze

Da sitzt sie mir nun gegenüber – schlank und rank, attraktiv, mit wachen Augen und einfach nur super nett.

Seit 2016 unterstützen wir diese junge Sportlerin, die mit einer außergewöhnlichen Disziplin Furore macht: Telemark-Skifahren. Dieser vergessen geglaubte Abfahrtsstil erfährt in neuester Zeit ein Comeback: Es werden immer mehr Fahrer/Innen und Interessierte. Mittlerweile gibt es von jedem Weltcup-Rennen hochwertige Livestream-Übertragungen, sogar das ZDF und die Sportschau berichteten schon.

 

Aber was ist das eigentlich? Telemarken? Beim Lesen der Begriffsklärung (siehe grauer Kasten rechts) erinnert man sich dumpf an Skispringen und die Landung im Ausfallschritt. Genau dieser Ausfallschritt ist es, was den eleganten Stil mit der freien Ferse ausmacht. Es gibt sogar Strafsekunden, wenn man diese ästhetische Fahrweise im Torlauf nicht einhält und stattdessen in alpiner, paralleler Skistellung fährt. „Ein Telemark-Rennen vereint alle Skidisziplinen; nämlich Abfahren (Riesenslalom), Springen und Langlaufen (Skating). Aber leider ist es noch nicht olympisch“, bedauert Kathrin. Wie kam sie überhaupt dazu? Vom Papa hätte sie es, berichtet sie. Im Ski-Club Gottmadingen (seit einigen Jahren eine Talentschmiede für Telemarker) sind beide Elternteile Skilehrer. Und die „normalen“ Skirennen haben ihr als Kind einfach nicht gefallen. Der Umstieg ging letztlich schnell: Schon nach den ersten Telemark-Abfahrten war es um sie geschehen – und heute ist sie richtig gut darin!

Kathrin ist 20 Jahre alt und machte im Schülerbereich mit Podestplätzen bei den Deutschen Meisterschaften auf sich aufmerksam. Nach mehreren Jahren im Nachwuchsteam wurde sie dann für die Nationalmannschaft nominiert. 2014 durfte sie das erste Mal an einem Weltcup starten. Ihre erste komplette Rennsaison hat sie 2015/2016 absolviert.

Sie studiert in Ulm im zweiten Semester Medizin, ist ehrgeizig – das gibt sie auch zu – und ihre Priorität ist klar: Das Studium ist Nummer eins, der Sport kommt danach. Lobenswert, wenn junge Akademiker solch klare Vorstellungen haben und diese auch geradlinig umsetzen. Wie schafft sie das? Wo ist der Ausgleich, wenn sie von 8:00 bis 16:00 Uhr oder manchmal auch bis 20:00 Uhr an der Uni ist?

„Am liebsten gehe ich nach so einem Tag raus zum Joggen oder Rennrad fahren.“ Dabei fühle sie sich wohl, sei ausgeglichen, entspannt und positiv.

Aber gibt es da denn auch ein Privatleben? Liegt diese junge Frau auch mal am Baggersee? Was macht sie eigentlich im Sommer – so ohne Schnee?

Aber klar, auch wenn während der Saison viele Termine einzuhalten sind, gibt es immer ein Privatleben, lacht Kathrin und zeigt mir ihren Ski-Kalender. Viel Freizeit bleibt da nicht, denn manchmal ist sie ein bis zwei Monate komplett weg von Zuhause für Trainingslager und Rennen.

Im Sommer ist es dann zwar nicht ruhiger, aber dafür lustiger. Die Trainingseinheiten finden zum Beispiel im Allgäu statt. Auf dem Programm stehen eben nicht nur Ausdauer- und Kraft-Einheiten, sondern auch mal Baggersee mit Beachvolleyball und Wasser-Skifahren oder Sprünge von der Oberstdorfer 60-Meter Schanze.

Sie hat auch einen Freund – der ist nun ebenfalls Telemarker. Und die anderen Athleten der Nationalmannschaft spielen eine wichtige Rolle: „Wir sind wie eine zweite Familie füreinander. Wenn man so lange Zeit zusammen unterwegs ist, schweißt das zusammen. Da geht es in Gesprächen nicht um Material oder Training, sondern um normale Themen, die man mit Freunden eben so bespricht“, berichtet Kathrin.

„Ich bin wirklich froh, dass ich die pvs-mefa Reiss habe. Es war eine lange Suche einen guten Sponsor zu finden, der zu mir passt. Und hier fühle ich mich richtig gut aufgehoben und sehr wohl.“

Das Geld kann sie gut gebrauchen, denn das Meiste muss sie selbst bezahlen, so auch das Material. Die „Eintrittskarte“ für eine Rennteilnahme ist das so genannte Race-Package, welches die Kosten für Startgeld, Unterkunft und Verpflegung abdeckt. An einem Wochenende kommen da schnell 300,00 E zusammen. Und dann ist man aber noch nicht mit dem Flugzeug zu den Rennblöcken in Norwegen oder gar in die USA geflogen.

Die Mannschaftsförderung durch den Deutschen Skiverband (DSV) ist spärlich, weil die Sportart eben nicht olympisch ist und es sich somit gemäß der DSV-Definition nicht um Leistungssport handelt. Mit dem DSVBudget kann das Team gerade so die Mietkosten für einen Kleintransporter und den Sprit decken. Die Trainer und Physiotherapeuten arbeiten alle ehrenamtlich und bezahlen ihre Reisekosten sogar aus eigener Tasche.

Kathrin Reischmann – zwei Mal Nationalhymne bitte!

Damit ist klar, dass sich die Unterbringung während der Trainings und Wettkämpfe nur auf niedrigerem Niveau abspielt. Aber das macht ihr wenig aus, denn es geht ja um den Sport, das Dabeisein, das Gewinnen. Ihr Traum ist ein Weltcup-Sieg. Das nächste fokussierte Ziel ist aber erst einmal ein Platz unter den ersten Drei.

 

Kathrin Reischmann

 

Eine zentrale Rolle bei der Vorbereitung spielt natürlich der Trainer. Es ist nicht immer leicht, jede Kritik anzunehmen und umzusetzen. Trotzdem kommt sie gut mit ihm klar und er bringt sie durch seine Arbeit stetig weiter. Voller Begeisterung spricht sie auch über die Konkurrenz: Alle Athleten schätzen sich und mit der Zeit entwickelt sich mit vielen ein freundschaftliches Verhältnis. Die Trainer der anderen Nationen geben ihr manchmal sogar Technik-Ratschläge mit auf den Kurs.

Im Profi-Skizirkus geht es da schon anders zu, weil viel mehr auf dem Spiel steht. „Die überschaubare Telemark-Gemeinde ist wie eine große Familie“, sagt Kathrin, „alle helfen sich gegenseitig, wenn es mal klemmt“. So ist es auch nicht verwunderlich, dass einige Eltern hin und wieder als Helfer und Streckenposten einspringen. Die meiste Zeit ist sie jedoch ohne die Nähe der Eltern auf Europas Skipisten unterwegs.

So richtige Fans von Kathrin – gibt es die? In Norwegen ja, da kommen sogar komplette Schulklassen zu den Rennen, die Autogramme wollen. Hier ist es eher nicht der Fall. Dabei ahnt Kathrin noch gar nicht, dass alle, die wir hier zuhören, mittlerweile Fans von ihr geworden sind. Sie ist wirklich jede Unterstützung Wert, dieses Mädel mit der Glücksmütze. Seit wir nämlich als Kopfsponsor unser Logo auf ihrem Rennhelm und ihrer Mütze haben, hat sie zwei Gold-Medaillen, eine Bronze-Medaille und somit die Trophäe für die beste Teilnehmerin bei der Junioren-WM in Norwegen gewonnen.

Wir hoffen sehr auf weitere Erfolge und werden sie auch zukünftig auf ihrem Weg begleiten. Wer weiß, vielleicht bleibt sie uns ja sogar über ihren Skisport hinaus erhalten, denn sie studiert schließlich Medizin. Zum Schluss sagt sie:

„Falls ich später mal eine Praxis haben sollte, weiß ich, bei wem ich mein Factoring machen lasse. Natürlich bei der pvs-mefa Reiss!“

Kathrins Siege und Ehrungen:
(Siege nur für diese Saison)

Meisterschaften
Allgäuer Meisterschaften: 1. Platz
Deutsche Meisterschaften: 2. Platz

Junioren-WM
Classic: 1. Platz
Parallel Sprint: 1. Platz
Team Parallel Sprint: 3. Platz
Sprint: 4. Platz

Weltcup
Classic: 7. Platz
Parallel Sprint: 5. Platz
Sprint: 6. Platz
Gesamtweltcup: 8. Platz

Ehrungen:
Empfang der Weltmeister des Skiverband Schwarzwald in Breitnau (2016: Ehrung des Skiverband Schwarzwald, Ehrung der Gemeinde Steißlingen, 2015: Ehrung des Skiverband Schwarzwald)


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Fotos:

PVS Reiss GmbH, U. Sommer, N. Ernst, M. Lay, A. Thüne, K. Reischmann, Fotolia: Trueffelpix, Shutterstock: Edwardolive, comussu, Pixabay: Stux.

 

Autoren, sofern nicht ausführlich benannt:

db Daniel Bolte, df Dieter Faller, kf Kim-Victoria Friese, dh Doreen Hempel, sm Sabine Müller, ap Alexandra Pedersen, ssch Saskia Schaller, svon Sabine von Goedecke, aw Arndt Wienand, gw Gerda-Marie Wittschier.

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