Extrahieren, Replantieren, Extrudieren, Implantieren

Extrahieren, Replantieren, Extrudieren, Implantieren

(Extrusionstherapie nach Dr. Stefan Neumeyer)

Die Philosophie der Replantation und Extrusion von Wurzelsegmenten ist der Erhalt und die Regeneration alveolärer Gewebestrukturen:

  • Durch die Replantation wird der Erhalt alveolärer Strukturen erreicht
  • Das Ziel der Extrusion ist die Koronalbewegung von alveolären Strukturen
  • Das Behandlungskonzept ist logisch, einfach und effizient
  • Das Instrumentarium ist übersichtlich und elegant

Bei der Replantation und Extrusion von Wurzelsegmenten wird das biologische Potenzial des supraalveolären Faserapparates und des parodontalen Ligamentes genutzt. Die Behandlungsschritte sind minimal-invasiv, zeitsparend und schonend für den Patienten. Auf chirurgische Maßnahmen kann weitgehend verzichtet werden.

Wenn ein Zahn extrahiert werden muss, der noch über ein zirkulär intaktes parodontales Ligament verfügt, kann ein Segment dieser Wurzel replantiert werden. Hierbei wird, nach schonender Extraktion des Zahnes, ein Anteil der Wurzel reseziert und in die Alveole replantiert.

Bei absoluter Ruhigstellung des Segmentes kommt es zu einer Wiederanheftung der parodontalen Fasern innerhalb weniger Tage. Bei einem nicht formkongruenten Segment sollte die Wartezeit erhöht werden.

Die stabil eingeheilten Segmente können dann zur anschließenden Extrusion vorbereitet werden. Die Replantation des Wurzelsegmentes verhindert die Resorption der bukkalen Knochenlamelle und die anschließende Extrusion erzeugt einen vertikalen Hart- und Weichgewebegewinn. Dieses zusätzliche Gewebevolumen ist besonders wertvoll im ästhetisch anspruchsvollen Bereich, verbessert aber auch für jede implantatprothetische Rekonstruktion die Langzeitprognose.

Nach erfolgreicher Extrusion des Segmentes sollte eine Knochenreifungszeit bis zur Implantation von 6-8 Wochen im Unterkiefer und 10-12 Wochen im Oberkiefer eingehalten werden. Die nachfolgende Implantation kann dann im vollständig erhaltenen knöchernen Alveolarfortsatz ohne weitere augmentative Massnahmen stattfinden.

Die Extrusionstherapie ist eine wertvolle Ergänzung im Sinne einer optimierten Implantatlagergestaltung.

Auch ein Zahn mit einem parodontalen Defekt kann über eine Extrusion der ganzen Wurzel zur Gestaltung eines perfekten Implantatlagers beitragen. Die Extrusion findet immer mit maximal möglichen Kräften statt! Aufgrund der orthodontischen Kräfte und der Einwirkzeit der Extrusion muss bei einer in toto extrudierten Wurzel eine Wartezeit bis zur Implantation von 4 – 6 Monaten eingehalten werden.

Die Extrusionstherapie basiert auf biologischen Gesetzmässigkeiten und ermöglicht ein vorhersagbares, langzeitstabiles Behandlungsergebnis zu erreichen.


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